„Es gab in 20 Jahren tatsächlich keinen triftigen Grund, woanders hin zu gehen. Ich habe noch nicht einmal Bewerbungsgespräche mit anderen Unternehmen geführt.“

Interview mit Gründungsmitglied Philipp Molitor

Philipp Molitor, X-NRW GmbH

Philipp im Jahr 2003

Philipp Molitor, X-NRW GmbH

Philipp im Jahr 2023

Zur Unternehmensgründung in 2003 holte Willem Spin, der Gesellschafter und heutige Inhaber der X-NRW GmbH, Philipp Molitor ins Team. Der damals 30jährige war anfangs nicht begeistert den Xerox-Konzern zu verlassen…

Anlässlich unseres Firmen-Jubiläums haben wir Philipp gefragt, wie er die letzten 20 Jahre empfand und was rückblickend besonders war.

 „Philipp, seit wann arbeitest du unter dem Dach von Xerox?“

„Ich bin ja schon lange in der Xerox-Familie, denn ich habe bereits 1994 mit einer Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann, in Kombination mit einem Wirtschafsstudium, bei Xerox angefangen. Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich mich im Vertrieb wohl fühle, während Programmierung und das Erlernen von IT-Fachkenntnissen nicht so mein Ding waren. Bei Xerox bin ich vertrieblich im Office-Bereich gestartet, habe später Großkunden in einem Key-Account-Team betreut, bevor ich mich auf den hochvolumigen IT-Druck spezialisiert habe. Auf allen Stationen habe ich viel gelernt, vor allem dank erfahrenen Kollegen. Zum 01.01.2003 bin ich dann nicht ganz freiwillig bei der frisch gegründeten X-NRW gelandet. Rückblickend hätte mir nichts Besseres passieren können.“

„Unter welchen Voraussetzungen seid ihr mit der X-NRW 2003 gestartet?“

„Beim ersten Team-Treffen mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Willem Spin, im Dezember 2002, wurde schnell klar, dass er die Outsourcing-Strategie von Xerox als Chance sah, unter eigener Flagge erfolgreich zu arbeiten. Anfangs haben wir als Major Account Premium Partner Kunden-Verträge an die Xerox GmbH vermittelt, später als Reseller hatten wir dann größere kaufmännische Freiheiten, die wir im Sinne unserer Kunden und der X-NRW kreativ genutzt haben. Zum Beginn habe ich, zusammen mit dem heutigen Prokuristen Andreas Kanaan, das Geschäftsfeld IT-Produktionsdruck betreut. Wir mussten glücklicherweise nicht bei null angefangen, sondern konnten gleich im ersten Jahr gute Abschlüsse bei Bestandskunden machen und einige Neukunden dazu gewinnen. So hatten wir einen sehr guten Start.“

„Du bist seit Anbeginn bei der X-NRW. Wie fühlt sich das rückblickend für dich an?“

„Zwei Jahrzehnte, das ist schon was! Auch dass ich einer von drei noch Aktiven aus dem Gründungsteam bin, ist schon cool. So richtig bewusst über die Länge dieses Zeitraumes bin ich mir erst geworden, als ihr beim Marketing das Jubiläum zum Thema gemacht habt. Freunde fragen mich schon mal, ob ich nicht einmal eine neue Herausforderung bei einem anderen Arbeitgeber annehmen möchte, aber für mich waren die Aufgaben bei der X-NRW immer erfüllend, so dass es keinen Grund gab, etwas zu ändern. Ich habe in den 20 Jahren kein einziges Bewerbungsgespräch geführt und Job-Anfragen dankend abgelehnt. Vor vier Jahren, als das Thema Inkjet bei Xerox an Substanz verlor, dachte ich allerdings kurz über eine Neuorientierung nach. Mit der Möglichkeit, den Geschäftsbereich Solutions zu gründen, konnte ich diese neue Herausforderung innerhalb der X-NRW annehmen.“

„Welche beruflichen Stationen hast du hier im Unternehmen durchlaufen?“

„Angefangen habe ich bei Xerox nach meiner Ausbildung, wie gesagt, als Verkäufer von Office-Systemen. Meine Kunden waren Freiberufler und kleine Unternehmen. Als dann die Kunden und deren Anforderungen immer größer und die Lösungen, die wir teilweise im Team entwickelten, immer komplexer wurden, hatte ich das Gefühl, jobmäßig angekommen zu sein. Beim Start der X-NRW konnte ich genau da weiter machen. 2007 nahm ich die Position des Vertriebsleiters für den Geschäftsbereich IT-Druck an und war zusammen mit meinem Team immer auf der Suche nach optimalen technischen und kaufmännischen Lösungen für unsere Kunden. 2020 übernahm ich die Leitung des neu gegründeten Bereichs Solutions, in dem wir Softwarelösungen und Dienstleistungen für Input- und Outputmanagement gebündelt haben. Neben der eigentlichen Kernaufgabe hat man in Unternehmen wie der X-NRW natürlich immer noch Zusatzaufgaben. Im Moment vertrete ich zum Beispiel kommissarisch (für zwei Jahre Elternzeit) die Leitung Innendienst.“

„Was waren die Beweggründe zur Entstehung des Geschäftsbereichs Solutions?“

„Zwei wesentliche Faktoren waren ursächlich zur Gründung von Solutions: Erstens war nicht mehr von der Hand zu weisen, dass im Zuge der Digitalisierung das Druckvolumen im Bereich Rechenzentren sinkt. Dazu setzte seit einigen Jahren eine Konsolidierung am Markt ein. Das Gesamtvolumen im Transaktionsdruck verteilt sich auf immer weniger Unternehmen und leistungsstärkere Maschinen. Gleichzeitig schaffte es unser Partner Xerox zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, im Bereich Inkjet-Endlosdruck ein Gesamtpaket für die großen Druckdienstleister bereitzustellen, welches mit unserem größten Mitbewerber in diesem Bereich konkurrieren konnte. Zweitens änderten sich die Anforderungen unserer Kunden in Richtung „Digitalisierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen“ enorm. Der nächstlogische Schritt war für mich die Umorientierung in den Bereich der elektronischen Kommunikation. Seit dem Start 2020 kristallisieren sich die Themen Output- und Inputmanagement als Kernthemen fürs Team heraus, wobei Erstes schon immer zum X-NRW Tagesgeschäft gehörten. Inputmanagement-Projekte, also zum Beispiel das rechtssichere ersetzende Scannen der Eingangspost oder von Akten bei Behörden, sind herausfordernd und sehr spannend. Obwohl der Markt noch sehr jung ist und die eAkte bzw. das Dokumentenmanagementsystem gerade erst bei den Behörden eingeführt wird, konnten wir schon etliche öffentliche Verwaltungen bei der Einführung einer digitalen Poststelle unterstützen.“

„Welche Highlights taten sich für dich besonders hervor?“

„Bei Vertragsabschlüssen mit langer Vorarbeit und/oder hohem Geschäftsvolumen gab es natürlich mal emotionale Momente, an die ich gerne zurückdenke. Die über Jahre entstandenen intensiven Beziehungen zu Kunden und Kolleginnen/Kollegen empfinde ich als echte Bereicherung. Jede einzelne drupa-Messe war für mich ein Highlight. Das waren immer 2 Wochen Vollgas mit wenig Schlaf. Auch liefen die Vertragszyklen oft parallel zur drupa, somit waren es auch immer besonders umsatzstarke gute Jahre. Ganz sicher bleiben mir auch einige Teamevents in positiver Erinnerung, die seit Beginn der X-NRW durchgeführt werden und die dazu beitragen, dass der Teamspirit auch nach 20 Jahren noch Champions-League-mäßig ist!“

„Was wünscht du dir für die nächsten 10 Jahre?“

„Die X-NRW möge bitte weiter erfolgreich als Unternehmen bestehen. Wenn das gesamte Team wie bisher in der Lage bleibt, flexibel auf sich ändernde Markt-Anforderungen zu reagieren, wird das auch kein unrealistischer Wunsch bleiben.  Speziell für das Solutions Team wünsche ich mir, dass mir die großartigen Kollegen erhalten bleiben, wir als kleines Team unsere positive Entwicklung fortsetzen und zusammen mit unserem Partnernetzwerk einen ordentlichen Beitrag zur Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung in Deutschland leisten. Ganz wichtig ist mir für die Zukunft, dass wir nie den Spaß verlieren, denn ohne diesen bleibt man nicht 20 Jahre bei einem Unternehmen.“

KGSt Forum 2023, Die Revolution des Scannens, Opex Falcon V RED
Anwenderbeispiel: Digitale Konfektionierung von Druckprodukten
Kommune21, Beitragsbild
X-NRW 1. Anwenderforum "Output Management´"
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